34 Organisationen und 58 Einzelmitglieder haben am 12. Juni 2015 in Berlin das Aktionsbündnis Teilhabeforschung gegründet. Ziel des bundesweiten Aktionsbündnisses ist, die Forschungsaktivitäten zu den Lebenslagen von Menschen mit Behinderungen zu stärken. Das Bündnis besteht aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Menschen mit Behinderungen und ihren Interessensvertretungen, Fachgesellschaften, Instituten, Fach- und Wohlfahrtsverbänden und weiteren Zusammenschlüssen.
Deutschland hat sich mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention dazu verpflichtet, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen zu fördern und die Idee einer inklusiven Gesellschaft umzusetzen. Für diese Aufgabe ist eine bessere Datenlage notwendig und mehr Wissen zu den Teilhabemöglichkeiten und -grenzen, zur Barrierefreiheit und zu Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit Behinderungen.
Das Aktionsbündnis will zu einer stärkeren Vernetzung und Finanzierung von Teilhabeforschung beitragen. Eine interdisziplinäre Teilhabeforschung soll deutlicher als bisher das Augenmerk auf die Verwirklichung von Selbstbestimmung, Teilhabe und Partizipation von Menschen mit Behinderungen richten und damit zu einer Neuorientierung der Forschungslandschaft führen.
In der Gründungsveranstaltung begrüßte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Gabriele Lösekrug-Möller, die Initiative – gerade auch vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention – und sagte ihre Unterstützung zu. Dr. Ilja Seifert machte für den Deutschen Behindertenrat deutlich, wie wichtig es für die Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderung sei, Teilhabeforschung als Querschnittsdisziplin mit verschiedenen fachlichen Perspektiven voranzutreiben.
Die Gründungsversammlung bestimmte eine siebenköpfige Koordinierungsgruppe, die aus folgenden Mitgliedern besteht: Andreas Bethke und Barbara Vieweg vom Deutschen Behindertenrat, Prof. Dr. Anne Waldschmidt von der AG Disability Studies, Dr. Rolf Buschmann-Steinhage von der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften, Dr. Katrin Grüber vom Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft, Dr. Thorsten Hinz von den Fachverbänden für Menschen mit Behinderung und Prof. Dr. Markus Schäfers von der Hochschule Fulda.
[Ein Livestream zur Auftaktveranstaltung steht im Internet unter http://www.webcast-livestream.de/Teilhabeforschung/ bis zum 28.06.2015 zur Verfügung.]
Kontakt für Rückfragen: Dr. Katrin Grüber, grueber@imew.de