Soziale Teilhabe in Europa

Eine Studie zu den Ordnungsprinzipien europäischer Sozial- und Gleichstellungspolitik am Beispiel der Politiken für behinderte Menschen auf supranationaler und nationaler Ebene

Förderer: RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft, Köln
Leitung: Prof. Dr. Anne Waldschmidt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dipl. Pol. Kathrin Gröhl (geb. Lingnau)
Wissenschaftliche Hilfskraft: Dipl. Des. Shadi Heinrich
Studentische Hilfskraft: Sandra Meinert
Laufzeit: 01.04.07 – 31.03.09

Behindertenpolitik ist kein klar abgrenzbares Politikfeld, sondern existiert vielmehr als komplexer “policy mix” im Spannungsfeld von Existenzsicherung (sozialpolitische Absicherung), Rehabilitation (Arbeitsmarktintegration) und Gleichstellung (Bürgerrechtspolitik). Außerdem macht sich der wachsende Einfluss der Europäischen Union als supranationaler Akteur – zum Beispiel bei der Verabschiedung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes in Deutschland – bemerkbar.

Vor diesem Hintergrund wurden in dem Forschungsprojekt behindertenpolitisch relevante Dokumente der EU analysiert, um die Genese der europäischen Behindertenpolitik auf programmatischer und institutionell-struktureller Ebene zu rekonstruieren. Außerdem wurde untersucht, inwieweit sich die europäischen Ordnungsprinzipien in nationalen Politiken wiederfinden und welche Rolle die EU-Vorgaben in den nationalen Implementationsprozessen spielen. Zu diesem Zweck wurden auf der Basis der Wohlfahrtsstaatstypologie von Esping-Andersen (1990) drei Länderprofile erstellt: Deutschland für den konservativ-korporatistischen Wohlfahrtsstaatstyp, Großbritannien für den wirtschaftsliberalen Typ und Schweden für den sozialdemokratisch-universalistischen Typ. Die Länderanalysen fragten nach dem Spannungsverhältnis zwischen der sozialpolitisch ausgerichteten Behindertenpolitik und der Bürgerrechts- und Gleichstellungspolitik.

Ablauf und Termine: