“Dis/ability in History” – Gut besuchte Sektion auf dem 47. Deutschen Historikertag in Dresden

Auf großes Interesse stieß auf dem Historikertag in Dresden die Sektion “Dis/ability in History: Behinderung in der Geschichte”. Über 80 Personen kamen zu der vierstündigen Veranstaltung, die von Anne Waldschmidt (Köln), Elsbeth Bösl (München) und Anne Klein (Köln) eingeführt und moderiert wurde. Fünf Referentinnen und ein Referent präsentierten spannende und innovative Forschungsergebnisse. Cornelia Brink (Freiburg) analysierte die Veränderungen in den Selbstthematisierungen psychischer Kranker zwischen 1900 und 1970; Susanne Pohl-Zucker (Tübingen) dekonstruierte den Krankheitsbefund “Down Syndrom”. Bernd Wedemeyer-Kolwe (Göttingen) beleuchtete die Ambivalenz des Behindertensports im Nationalsozialismus; Gabriele Lingelbach (Trier) thematisierte die Öffentlichkeitsarbeit und Spendenwerbung von Aktion Sorgenkind ab 1964 bis Ende der 1990er Jahre. Einen kunstgeschichtlichen Überblick über die Darstellungen kleinwüchsiger Menschen bot Maaike van Rijn (Tübingen); Claudia Gottwald (Dortmund) zeigte auf, wie von der Renaissance bis zur Neuzeit das Lachen über Behinderung zum Tabu wurde. Nach der anregenden Sektion wurden einige Teilnehmer allerdings mit der rauen Wirklichkeit konfrontiert: Entgegen der Ankündigung der Veranstalter erwies sich die Mensa der Technischen Universität als nicht barrierefrei. Das Mittagessen musste deshalb im Freien eingenommen werden. Mehr Informationen zur Sektion finden Sie hier und unter www.historikertag.de